Es ist es wieder soweit, die Eisheiligen
stehen vor der Tür. Sie besuchen uns jedes Jahr vom 11. bis 15. Mai und bringen
dem Volksglauben nach kühle Temperaturen oder sogar Bodenfrost mit. Aber wer sind die Eisheiligen
eigentlich, woher stammt der Mythos und ist an ihm etwas dran?
Im Mittelalter hatten die Eisheiligen eine enorme Bedeuteung für die Menschen, denn Wetterberichte gab es damals noch nicht. Noch heute kennen wir diverse Bauernregeln, die aus Wetterbeobachtungen entstanden sind. Im Volksglauben kann man an den Tagen der Eisheiligen Vorhersagen über das Wetter der kommenden Wochen und sogar Monate treffen.
Im Mittelalter hatten die Eisheiligen eine enorme Bedeuteung für die Menschen, denn Wetterberichte gab es damals noch nicht. Noch heute kennen wir diverse Bauernregeln, die aus Wetterbeobachtungen entstanden sind. Im Volksglauben kann man an den Tagen der Eisheiligen Vorhersagen über das Wetter der kommenden Wochen und sogar Monate treffen.
Wer sind die Eisheiligen?
Vom 15. bis ins
19. Jahrhundert gab es eine „kleine Eiszeit“ in der viele Landwirte ihre Ernte
durch späte Nachtfröste verloren. Für die Landbevölkerung war dies eine echte
Bedrohung für das Überleben. Man beobachtete damals, dass es im Mai häufig zu
Nachtfrösten kam, die die zarten Pflänzchen nicht überlebten. So entschied man
sich, die Aussaat erst nach den Eisheiligen durchzuführen.
Die Namen der
Eisheiligen, Mamertus (11. Mai), Pankratius (12.), Servatius (13.), Bonifatius
(14.) und Sophia (15.), stammen von Bischhöfen und Märtyrern aus dem 4. oder 5.
Jahrhundert. Sophia, die auch als kalte Sophia bezeichnet
wird, kommt in zahlreichen Bauernregeln
vor. Nach diesen Regeln kann erst nach Sophia mit konstantem Frühlingswetter
gerechnet werden.
Zu beachten ist
aber, dass sich diese alten Bauernregeln auf den Julianischen Kalender beziehen.
Mit der Gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 verschoben sich die Daten,
die Tage der Heiligen blieben jedoch gleich im Kalender. Demzufolge finden die
Kälteeinbrüche heutzutage in der Regel etwa ab dem 20. Mai statt. Ab diesem Zeitpunkt, mit Ausnahme der Schafskälte im
Juni, muss nicht mehr mit größeren Kälteeinbrüchen gerechnet werden und man kann
endlich seine Pflanzen in den Garten setzen.
Wie entstehen die Eisheiligen?
Im Frühling erwärmt sich das
mitteleuropäische Festland schneller, als das Meer darum herum. Dies erzeugt
Tiefdruckgebiete, die eine
Verschiebung der Luftmassen verursachen. Warme Luftströme auf dem Festland ziehen
nach Norden und saugen kalte Luftströme aus den Polargebieten auf das
Festland. Bei klarem Himmel kann dann sogar Bodenfrost entstehen. In Österreich beginnen die Eisheiligen übrigens erst
einen Tag später. Der Grund ist die südlichere Lage, weswegen die
Tiefdruckgebiete dort erst später eintreffen.
Die Vorhersage für 2019
Laut Wettervorhersage müssen wir wohl nicht mit starken Frösten wie am letzten Wochenende rechnen. Im
Süden Deutschlands wird es über
Höchstwerte im einstelligen Bereich nicht hinausgehen. Dazu soll es regnen, bis
zu 50 Liter in fünf Tagen sind angesagt.
Im Norden Deutschlands
hingegen bleibt es weitgehend trocken und hier zeigt sich sogar die Sonne. Bis
zu 50 Sonnenstunden sind in den fünf Tagen drin. Dennoch wird
wohl nirgendwo die 20 Grad-Marke geknackt.
Ist an dem Mythos der Eisheiligen wirklich was dran?
Es zeigt sich
immer wieder: Alte Bauernregeln sind nur eine grobe Orientierungshilfe. Denn
nicht jedes Jahr gibt es Spätfröste bis Mitte/Ende Mai. In den letzten Jahren
blieben sie oft ganz aus. Zudem helfen heutzutage wissenschaftlich Wettervorhersagen,
auf die wir Gartenbesitzer uns verlassen können. Dennoch ist es sicherlich
nicht verkehrt, einige Bauernregeln zu kennen und zu verinnerlichen. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man mit der Gartengestaltung erst nach den Eisheiligen startet.
Startschuss für Hobbygärtner
Spätestens Ende
Mai, wenn die Eisheiligen definitiv verflogen sind, könnt ihr also eure
kleinen, auf der Fensterbank vorgezogenen Gemüse- und Blühpflanzen, ins Beet und
in den Balkonkasten setzen. Außerdem könnt ihr eure Gurken oder andere Gemüsepflanzen
ab dann direkt ins Beet aussähen.
Ebenso könnt ihr dann auch alle gekauften, nicht winterharten Kräuter sowie Dahlienknollen und
weitere Blühpflanzen auspflanzen und die Kübelpflanzen aus dem Schuppen oder Keller ins
Freie bringen.
Wir wünschen
euch viel Spaß dabei!
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